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Culture and Creativity

Natura 2000 und Kulturlandschaften

Das Naturerbe ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes.

Die Europäische Union (EU) hat in den letzten 25 Jahren intensiv daran gearbeitet, ein Netzwerk von Naturschutzgebieten in der gesamten EU zu schaffen: das Natura-2000-Netz. Dieses Netzwerk soll den Verlust der biologischen Vielfalt in Europa aufhalten und umkehren.

Natura 2000 ist das größte koordinierte Netz von Schutzgebieten der Welt. Es erstreckt sich über alle Mitgliedstaaten und deckt 18 % der Landmasse der EU und fast 6 % ihres Meeresgebiets ab. Mit dem Netz soll das langfristige Überleben von Europas wertvollsten und am stärksten bedrohten Arten und Lebensräumen sichergestellt werden.

Natura-2000-Erfolgsgeschichten beim Management von Natur- und Kulturerbe

In zunehmendem Maße wird erkannt, dass Natur- und Baukulturerbe eng miteinander verbunden sind und dass ein integrierter Managementansatz notwendig ist, um ihre langfristige Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Eine Reihe von Fallstudien zeigt den Erfolg des integrierten Managements von Natur- und Kulturerbe in Natura-2000-Gebieten.

Mehr über Europas Kultur- und Naturerbe in Natura 2000 [pdf].

Der 2019 erschienene Bericht „Natur- und Kulturerbe in Europa: Zusammenarbeit im Rahmen des Natura-2000-Netzes“ ist ein Ergebnis des Aktionsplans für Natur, Mensch und Wirtschaft. Er ist eine der Folgemaßnahmen zum Europäischen Jahr des Kulturerbes, die im Europäischen Aktionsrahmen für das Kulturerbe erwähnt werden.

Der Bericht untersucht die räumlichen Überschneidungen zwischen Natur- und Kulturstätten. Er befasst sich mit ihren gemeinsamen Bedrohungen und Herausforderungen sowie mit den Möglichkeiten, die im Rahmen verschiedener EU-Fonds zur Verfügung stehen, um gemeinsame Natur- und Kulturinitiativen anzustoßen. Zudem enthält er eine Reihe von Empfehlungen, wie die vorhandenen Herausforderungen überwunden werden können. Der Bericht zeigt auf, wie ein integriertes Management und die damit verbundenen sozioökonomischen Vorteile gefördert werden können.

Mehr über den Bericht 2019 und die Verbindungen zwischen Natur- und Kulturerbe.

Fallstudien

Der Naturpark Rila-Kloster, Bulgarien

Dieses Gebiet ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Kultur- und Naturschätze ein geschützter Naturpark. Ein kleiner Bereich innerhalb des Parks ist auch ein Naturschutzgebiet. Das Kloster ist eine UNESCO-Weltkulturerbestätte. Die wichtigsten Ziele des Managementplans für den Rila-Naturpark sind die Sicherstellung folgender Aspekte:

  • das optimale Zusammenspiel zwischen der Erhaltung der Natur- und Kulturgüter des Parks
  • die Nutzung seiner Ressourcen
  • die Fähigkeit, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen, die der Park bietet

Durch einen Konsens zwischen allen beteiligten Parteien konnte der Managementplan erfolgreich umgesetzt werden. Damit ist sichergestellt, dass der Park ein Symbol für die untrennbare Verbindung zwischen Natur und Geist bleibt.

Burren, Irland

Burren wurde 1991 zum Nationalpark erklärt und ist seit 2011 Teil des Globalen Geoparknetzwerks der UNESCO. Die Region Burren ist berühmt für ihre einzigartige Flora und die wunderschöne Kalksteinlandschaft. Sie ist geprägt von in der Eiszeit entstandenen Kalksteinflächen, in denen eine außergewöhnliche Vielfalt an seltenen Pflanzenarten zu Hause ist. Um diese seltenen Lebensräume und Arten zu schützen, gibt es drei unterschiedliche Schutzzonen im Rahmen des europäischen Natura-2000-Netzes.

Burren ist auch eine sehr wichtige Kulturlandschaft, denn es gibt hier im Winter eine Weidewirtschaft, die direkt zum reichen Natur- und Kulturerbe der Region beiträgt.

Die irische Regierung reguliert und verwaltet dieses Natur- und Kulturerbe mit verschiedenen Instrumenten und bezieht die lokalen Gemeinden mit ein. Die Burren Community Charter ist ein gutes Beispiel für Bottom-up-Modelle im strategischen Management. Durch einen integrierten Ansatz, der von den lokalen Gemeinden entwickelt wird, können Schutz und Entwicklung der Ressourcen besser gefördert werden.