Klimawandel und Umweltzerstörung gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit und bedrohen Europa und die gesamte Welt. Die Europäische Union (EU) ergreift Maßnahmen und geht mit gutem Beispiel voran. Sie will der erste klimaneutrale Kontinent werden. Dies gilt auch für das kulturelle Erbe.
Nachhaltigkeit ist eine der fünf Säulen des Aktionsrahmens für das Kulturerbe. Darin wird hervorgehoben, dass das Kulturerbe die umweltbezogene Nachhaltigkeit sichern, das Sozialkapital stärken und das Wirtschaftswachstum ankurbeln kann. Kultur und kulturelles Erbe können dazu beitragen, eine inklusive und nachhaltige Entwicklung zu verwirklichen.
Der Aktionsrahmen umfasst drei Maßnahmenbündel:
- Regenerierung von Städten und Regionen durch das kulturelle Erbe
- Förderung einer adaptiven Wiederverwendung kulturhistorisch wertvoller Gebäude
- Schaffung ausgeglichener Beziehungen zwischen Kulturerbe, nachhaltigem Kulturtourismus und Naturerbe
Nachhaltigkeit in Gebäuden
Der Europäische Grüne Deal ist der Fahrplan der Europäischen Kommission, um die EU-Wirtschaft nachhaltig zu gestalten. Gebäude sind ein entscheidendes Element dieser Initiative, da sie 40 % des gesamten Energieverbrauchs und 36 % der Treibhausgasemissionen in der EU verursachen.
Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden spielt eine Schlüsselrolle, um das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, das im europäischen Grünen Deal festgelegt wurde. Das Ziel des umfassenden Sanierungsprogramms ist es, die Anzahl und Qualität von Sanierungen bestehender Gebäude zu erhöhen, damit sie weniger Kohlendioxid ausstoßen.
Horizont 2020 ist das Forschungs- und Innovationsprogramm der Kommission für den Zeitraum 2014 bis 2020. Es finanziert Projekte, die sich mit verschiedenen Aspekten der Energieeffizienz in Gebäuden befassen, einschließlich historischer und kultureller Gebäude.
Die Partner von PRO-Heritage zielen beispielsweise darauf ab, Fachleuten und Handwerkern eine Aus- und Weiterbildung anzubieten, die traditionelle Kompetenzen und Fähigkeiten für das Baukulturerbe vermittelt, basierend auf den bewährten Verfahren der Partnerorganisationen.
Der Klimawandel: eine Bedrohung für unser kulturelles Erbe
Die jüngsten katastrophalen Schäden an Kulturerbestätten haben die Notwendigkeit des Schutzes solcher Stätten vor natürlichen und nicht-natürlichen Gefahren noch stärker in den Vordergrund gerückt.
Die Europäische Kommission bringt Expertinnen und Experten aus den EU-Mitgliedstaaten zusammen, um bewährte Verfahren und innovative Maßnahmen zum Schutz des Kulturerbes im Hinblick auf den Klimawandel zu erarbeiten und auszutauschen. Dies ist Teil der Arbeit im Rahmen des Arbeitsplans des Rates für Kultur 2019-2022, der eine offene Methode der Koordinierung verfolgt.
Die offene Methode der Koordinierung ist ein politischer Gestaltungsprozess, der nicht zu verbindlichen gesetzgeberischen Maßnahmen führt. Die Gruppen der offenen Methode der Koordinierung setzen sich aus Expertinnen und Experten zusammen, die von den Kulturministerien und nationalen Kultureinrichtungen ernannt werden und sich über bewährte Verfahren austauschen sowie politische Handlungsleitfäden und Instrumentarien erstellen.
Horizont 2020
Das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 fördert Projekte, die sich mit „erhöhter Widerstandsfähigkeit und nachhaltigem Wiederaufbau historischer Stätten zur Bewältigung von Klimawandel und Katastrophen“ beschäftigen.
Erfahren Sie mehr über Heritage at Risk: EU-Forschung und Innovation für ein widerstandsfähigeres Kulturerbe.
Creative Climate Leadership
Dieses im Rahmen des Programms Kreatives Europa geförderte Projekt unterstützt Künstler/innen und Kulturschaffende dabei, die kulturellen Dimensionen des Klimawandels zu erforschen. Kunst- und Kulturgemeinschaften haben eine einzigartige und entscheidende Funktion: Sie beeinflussen neue Wege des Seins, Handelns und Denkens. Creative Climate Leadership unterstützt Kulturschaffende dabei, diese Fähigkeiten auf den Klimawandel und seine Herausforderungen anzuwenden.
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Projekt HERACLES
Dieses Projekt zielt darauf ab, mit einem ganzheitlichen, multidisziplinären Ansatz Lösungen zu entwickeln, zu validieren und zu fördern, die eine wirksame Widerstandsfähigkeit des kulturellen Erbes gegen die Auswirkungen des Klimawandels ermöglichen.
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Projekt Shelter
Das Projekt Shelter bringt die wissenschaftliche Gemeinschaft und Kulturerbe-Manager zusammen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, die Verwundbarkeit zu verringern und einen besseren und sichereren Wiederaufbau in historischen Gebieten zu fördern, die von klimabedingten Gefahren betroffen sind.
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