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Culture and Creativity

Ökosystem zur Unterstützung von Künstler/innen

Im Arbeitsplan für Kultur 2015-2018 werden der Kultur- und Kreativsektor, die Kreativwirtschaft und Innovation als eine von vier Prioritäten für die Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Kulturpolitik genannt. In der neuen europäischen Agenda für Kultur und im Arbeitsplan für Kultur 2019-2022 wird die Bedeutung des Kultur- und Kreativsektors für Innovationen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, den sozialen Zusammenhalt und das gesellschaftliche Wohlbefinden hervorgehoben.

Der Kultur- und Kreativsektor arbeitet innerhalb von Ökosystemen. Im Mittelpunkt dieses Ökosystemansatzes steht der Gedanke, dass der Kultur- und Kreativsektor mit anderen angrenzenden Sektoren oder aber mit ganz anderen Sektoren verknüpft ist. Darauf wird im OMK-Bericht zur Rolle der öffentlichen Politik bei der Entwicklung des Unternehmens- und Innovationspotenzials des Kultur- und Kreativsektors hingewiesen.

Kulturelle und kreative Ökosysteme bilden den Nährboden für Innovation, insbesondere innerhalb des zunehmend anerkannten umfassenden Innovationskonzepts, das über reine Technologieinnovationen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) bzw. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Kunst und Mathematik (MINKT) hinausgeht und soziale und gesellschaftliche Innovationsaspekte einschließt. Dieser Ansatz spiegelt sich in neuen Programmen wie Horizont Europa und Wissens- und Innovationsgemeinschaften für die Kultur- und Kreativwirtschaft wider, in denen der Kultur- und Kreativsektor eine zentrale Rolle spielt.

Unterstützung und Mitgestaltung durch die EU

Die Europäische Kommission hat sich auf einen Ökosystemansatz konzentriert, um Künstler/innen, Kultur- und Kreativschaffende sowie europäische Inhalte durch eine Vielzahl von Initiativen zu unterstützen, darunter die Finanzierung im Rahmen des Programms Kreatives Europa und andere Formen der finanziellen Unterstützung der EU.

Bei dem von der EU finanzierten Projekt „Creative FLIP“ (Finanzierung, Lernen, Innovation und Patentierung) für die Kultur- und Kreativwirtschaft wurde der Ökosystemansatz neu aufgegriffen. Mit Hilfe dieses Projekts wurde im Januar 2020 eine Konferenz zur Bestandsaufnahme veranstaltet, an der Experten der Kommission und der Mitgliedstaaten teilnahmen, um die Erfolge im Hinblick auf Finanzierung, Innovation und andere wichtige Themen für den Kultur- und Kreativsektor zu erörtern. Hier finden Sie die Ergebnisse der Konferenz [PDF].

Informationsaustausch

Weitere Informationen über den Kultur- und Kreativsektor bietet auch die Plattform Creatives Unite. Politische Erprobung und Mitgestaltung, Peer-Learning und Austausch bewährter Verfahren mit der Zivilgesellschaft (Dialog „Voices of Culture“), andere Peer-Learning-Aktivitäten mit Kreativzentren wie dem EU-Netz von Kreativzentren und mit Städten und Regionen tragen zur Gestaltung von Strategien für kulturelle und kreative Ökosysteme bei.

Arbeitsbedingungen

Zur Umsetzung des Arbeitsplans für Kultur 2019-2022 hat die Kommission eine Studie über die Situation und die Arbeitsbedingungen von Künstler/innen und Kultur- und Kreativschaffenden in Auftrag gegeben, an die sich eine OMK-Gruppe sowie ein „Voices of Culture“-Dialog über die Arbeitsbedingungen von Künstler/innen anschließen werden. Diese Maßnahmen bauen auf früheren Initiativen wie dem OMK-Bericht von 2012 auf, in dem zentrale Grundsätze für einen soliden Rahmen zur Förderung der Mobilität von Künstler/innen und Kulturschaffenden vorgeschlagen wurden (ein Treffen zur Bestandsaufnahme fand 2016 statt). Zu nennen sind daneben die Studie des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2006 mit dem Titel „Die Situation der Künstler in Europa“ oder die 2018 einberufene OMK-Gruppe „Innovation und Unternehmertum im Kultur- und Kreativsektor“, die die Empfehlung ausgesprochen hat, sich eingehender mit den Arbeitsbedingungen zu befassen.

Umfassendere Finanzierung und Regulierung

Auf der Finanzierungsseite unterstützt die EU Ökosysteme durch Programme wie Kreatives Europa, Horizont 2020 oder das Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für kleine und mittlere Unternehmen (COSME) (einschließlich Erasmus für Jungunternehmer) oder über die europäischen Struktur- und Investitionsfonds.

Das Regelungsumfeld der EU, beispielsweise die Überarbeitung der Rechte des geistigen Eigentums im Rahmen der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt, wirkt sich ebenfalls auf die Entwicklung des Kultur- und Kreativsektors im Hinblick auf seine Funktionsweise sowie auf die faktengestützte Politikgestaltung aus.