Burgas: Mit Veränderungen Schritt halten
Im Kulturzentrum von Burgas trifft modernes, nachhaltiges Design auf altes Erbe.
- Länder:
-
Bulgarien
- Type of project :
- Cultural facility
- Size of city/region:
- 30 000 to 200 000 inhabitants

Eckdaten
Architekturbüros: Motto Ltd
Hauptsponsor: Stadt Burgas
Jahr der Fertigstellung: 2020
Materialien: Beton, Stahl, Aluminium
Gesamtfläche: 8645 m2
Städtischer / regionaler Hintergrund
Das am Hauptplatz der Stadt liegende NHK Kulturzentrum wurde 1975 erbaut. Es entspricht in seiner Bauweise ganz dem sozialistischen Modernismus.
Über viele Jahre hinweg war es ein Zentrum des kulturellen Lebens in Burgas. Das Gebäude fügte sich harmonisch in seine Umgebung mit niedrigen Bauten und Grünflächen ein.
In den 2010er Jahren veränderte sich der Platz rasant. Mit der Errichtung von zwei Gebäuden mit neun Geschossen und einem neuen Straßentunnel wurde er völlig neu gestaltet.
Nachdem die Stadtverwaltung das NHK Kulturzentrum im Jahr 2014 als Schenkung erhalten hatte, beschloss sie, es im Rahmen eines Architekturwettbewerbs umzubauen und zu sanieren. Dadurch sollte das Dienstleistungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger verbessert und das Gebäude besser in das neue Stadtbild integriert werden.
Das Projekt entspricht den Grundsätzen der städtischen Verordnung über die Gestaltung von städtischen Räumen, Gebäuden und architektonischen Ensembles, in der spezifische Anforderungen an das Erscheinungsbild aller Komponenten der baulichen Umwelt festgelegt sind. Dadurch wird ein Gefühl der Einheit im Stadtgebiet geschaffen.
Lösung
Das völlig neue Erscheinungsbild des umliegenden Platzes regte das Architekturbüro dazu an, das bisherige Modell zu überdenken und eine neue Maßanalyse des NHK Kulturzentrums vorzunehmen. Dem Gebäude wurde eine neue Stahlhülle hinzugefügt, die seine Silhouette völlig verändert und ihm eine moderne, mit der Umgebung verschmelzende Ästhetik verleiht.
Seit der Errichtung des Gebäudes waren in der Vergangenheit mehrere unbedachte Eingriffe vorgenommen worden, die es nicht leicht machten, sich innerhalb des Gebäudes zu bewegen. Das Projekt bot die Gelegenheit, die innere Konfiguration des Gebäudes zu überdenken und zu verbessern, aber auch neue Räume und Ausstattungen hinzuzufügen. Das neue Kulturzentrum umfasst acht multifunktionale und vollständig renovierte Säle (vorher waren es vier Säle), die den Standards für Barrierefreiheit entsprechen.
Soweit möglich, wurden die ursprünglichen Maße, Strukturen und Materialien, die den architektonischen Charakter des Gebäudes ausmachen, bewahrt. Dazu gehören die Vorhangfassaden, die Marmorstreifen, die Mosaike auf dem Fußboden, die Holzvertäfelung im Foyer des Hauptsaals und die Geländer. Die ursprüngliche Betonstruktur wurde mit Metallrahmen verstärkt.
Durch Wärmedämmung, eine neue Verglasung, Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung, eine neue Heizungsanlage und komplett neue Elektro- und Sanitärinstallationen wurde die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert. So konnten die Betriebskosten gesenkt und den Nutzenden mehr Komfort geboten werden.
Kriterien für hohe Qualität (Kontext, Verbundenheit mit dem Ort, Diversität, Ästhetik)
- Das Projekt gliedert das bestehende Gebäude in die moderne Gesellschaft ein und passt seine Merkmale und Funktionen an die Bedürfnisse der heutigen Nutzenden an. Es bietet den Einwohnerinnen und Einwohnern von Burgas eine moderne, ansprechende und energieeffiziente kulturelle Infrastruktur.
- Die neuen volumetrisch-räumlichen Merkmale des Gebäudes tragen dazu bei, den Ort wieder in das zeitgenössische Stadtbild zu integrieren. Von drinnen betrachtet verleiht die Hülle allen Räumen ein Gefühl der Einheit und trägt so zu einer starken Verbundenheit mit dem Ort bei.
- Indem die Glasfassaden am Haupteingang entfernt und neue Verbindungen zum Hof und zum Platz hin geschaffen wurden, ist das neue Gebäude nach außen hin offen und lädt die Menschen ein, hereinzukommen.
- Dank der Umgestaltung der Innenräume und der Optimierung der Verbindungen zwischen ihnen sind neue Interaktionen zwischen allen Nutzenden möglich.
- Das Projekt vereint die sozialistische und zeitgenössische Architektur in einer modernen Interpretation eines öffentlichen Gebäudes für kulturelle Zwecke. Aus der Ferne wirkt das Gebäude homogen, aber aus der Nähe betrachtet zeigen sich die verschiedenen architektonischen Schichten, alt und neu, die harmonisch ineinander übergehen.
Planung und Management
Um die Entwicklung des Projekts zu unterstützen und es erfolgreich durchzuführen, stellte die Stadtverwaltung von Burgas ein Team aus vier Fachleuten bereit:
- einem Projektmanager (Ingenieur in der Abteilung „Bauwesen“ der Stadtverwaltung Burgas),
- einem Projektkoordinator (Experte in der Abteilung „Strategische Entwicklung“),
- einem Finanzexperten aus der Abteilung „Haushalt und Finanzen“,
- einem Experten für „Investorenaufsicht“ aus der Abteilung „Bauwesen“.
Budget und Finanzierung
Das Budget für dieses Projekt belief sich auf insgesamt 4,5 Mio. EUR. Es wurde zu 90 % aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, zu 6 % vom Staat und zu 4 % von der Stadt finanziert.
Nachahmenswerte Ideen
- Bewahren Sie die Teile, die zum Kulturerbe gehören, und integrieren Sie das gesamte umgestaltete Gebäude in ein zeitgemäßes und modernes Design.
- Scheuen Sie nicht vor neuen und innovativen Lösungen zurück.
- Bei der Planung eines Kulturzentrums sollten die im Gebäude vorhandenen Funktionen diversifiziert werden, um mehreren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Kontakt
E-Mail-Kontakt zur Stadtverwaltung Burgas.