Die 2013 eröffnete Gedenkstätte in Le Chambon-sur-Lignon erinnert an die Rettungsaktionen, an denen sich die Einwohner während des Zweiten Weltkriegs beteiligt haben. Von Dezember 1940 bis September 1944 boten die Einwohner von Le Chambon-sur-Lignon und benachbarter Dörfer auf dem Hochplateau schätzungsweise 3000 jüdischen Menschen (darunter vielen Kindern) sowie spanischen Republikanern, deutschen Nazigegnern, Mitgliedern der französischen Résistance und anderen Verfolgten Zuflucht.
Die Gedenkstätte besteht aus einem Erkundungs-/Geschichtspfad zu verschiedenen Widerstandsaktivitäten gegen die Nazis während des Zweiten Weltkriegs. Sie umfasst einen Gedenkraum mit Zeugnissen von ehemaligen Flüchtlingen und Gerechten (Nichtjuden, die ihr Leben riskierten, um Juden während des Holocaust zu helfen), Räume für Ausstellungen und pädagogische Aktivitäten und einen von dem Landschaftskünstler Louis Benech gestalteten Erinnerungsgarten. Die besondere Leistung der Einwohner von Le Chambon-sur-Lignon wurde 1990 durch eine Auszeichnung des Instituts Yad Vashem (Jerusalem) anerkannt.
In den 1930er Jahren zog eine Gruppe protestantischer Geistlicher und an europäischen und internationalen Friedensnetzwerken beteiligter Personen aus dem Ausland nach Le Chambon-sur-Lignon. Dank ihnen und der Bereitschaft des damaligen Bürgermeisters und anderer Geistlicher, sich gegen die Nazis und das Vichy-Regime zur Wehr zu setzen, entwickelte sich Le Chambon-sur-Lignon mit den umliegenden Dörfern zu einem Ort aktiven Widerstands und zu einer Zuflucht für Verfolgte der faschistischen Regime. Somit ist die Gedenkstätte materiell und immateriell von großer Bedeutung.