Auf dem Ausgrabungsgelände von Ostia Antica – ursprünglich bei der Tibermündung an der Westküste Italiens gelegen – können die Ruinen einer römischen Siedlung besichtigt werden. Aufgrund von Veränderungen des Flusslaufs und der Küste sind die Ruinen heute ca. 4 km vom Meer entfernt. Ostia wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet; die ältesten erhaltenen Verteidigungsanlagen datieren aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Ursprünglich sollte die Siedlung in erster Linie die Tibermündung schützen, doch als Claudius und Trajan einen neuen Hafen bauen ließen, wurde die Stadt über ihre Stadtmauern hinaus zu einem aktiven Handelszentrum. Als Haupthafen Roms wurde Ostia zu einem Ort großer strategischer und kommerzieller Bedeutung im Mittelmeerraum. Die Stadt wurde bis zum Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. eine pulsierende Heimat für über 50 000 Bewohner. Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. verlagerte sich der Schwerpunkt des Reichs Richtung Osten. Die Einwohnerzahl sank.
Ostia Antica war ein Umschlagplatz, an dem unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinandertrafen. Ostia war Roms Tor zur Welt, Schmelztiegel verschiedener Nationen innerhalb des Römischen Reichs und einer der bedeutendsten Häfen im Mittelmeerraum. Das bewegte Leben ist auch heute noch an den Bodenmosaiken, Ruinen und Grabinschriften erkennbar.