In Sachen Kulturpolitik arbeitet die Europäische Kommission in den Vorbereitungsgremien des Rates der EU – insbesondere im Rat „Bildung, Jugend, Kultur und Sport“ und im Ausschuss für Kulturfragen – mit den 27 Mitgliedstaaten zusammen.
Die Kommission ist dem Europäischen Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig – im Kulturbereich ganz konkret dem Ausschuss für Kultur und Bildung.
Die Zusammenarbeit umfasst auch den Dialog mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Kulturakteuren sowie mit Städten und Regionen und internationalen Organisationen wie dem Europarat, der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten
Die „offene Methode der Koordinierung“ (OMK) ist eine praktische, strukturierte Form der Zusammenarbeit, bei der sich Vertreter/innen der EU-Länder über bewährte Verfahren bei der Gestaltung von Politik und der Ausarbeitung von Förderprogrammen austauschen. Die Methode ermöglicht ein gemeinsames Verständnis der Probleme und trägt dazu bei, einen Konsens über Lösungen und deren Umsetzung zu erzielen.
Im Rahmen der OMK kommen Expert(inn)en aus den Mitgliedstaaten über einen Zeitraum von 18 Monaten fünf- bis sechsmal zusammen, um politische Empfehlungen, Handbücher und Toolkits zu erstellen, die in ganz Europa verbreitet werden. Die Kommission ist dafür zuständig, die OMK zu organisieren, den Großteil der Sitzungen auszurichten und die Expertengruppen durch politische Maßnahmen und Beiträge wie Studien zu unterstützen.
Die OMK-Expertengruppen kommen seit 2008 zusammen. Derzeit befassen sie sich mit den Themen:
- Kultur als eine der treibenden Kräfte für nachhaltige Entwicklung (2022) (Englisch)
- Stärkung der Resilienz des Kulturerbes gegen den Klimawandel (2022)
- Vielsprachigkeit und Übersetzung (2022)
- Audiovisuelle Koproduktionen (2022) (Englisch)
- Hochwertige Architektur und hochwertiges Lebensumfeld (2021) (Englisch)
- Status und Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen und Künstlern (Veröffentlichung Mitte 2023)
Im Zuge des Arbeitsplans für Kultur 2015–2018 haben die OMK-Gruppen folgende Berichte erstellt:
- Von sozialer Inklusion zu sozialem Zusammenhalt: die Rolle der Kulturpolitik (2019) (Englisch)
- Nachhaltiger Kulturtourismus (2019) (Englisch)
- Europäische Filme in Bewegung (2019) (Englisch)
- Förderung der Zusammenarbeit in der Europäischen Union in Bezug auf Fähigkeiten, Ausbildung und Wissenstransfer in Berufen rund um das Kulturerbe (2019) (Englisch)
- Die Rolle von Politiken und Maßnahmen zur Entwicklung des Unternehmens- und des Innovationspotenzials der Kultur- und Kreativsektoren und ein Überblick über die Strategien und Studien der EU in Bezug auf Unternehmertum und Innovation im Kultur- und Kreativsektor (Englisch) (2018)
- Partizipative Steuerung des Kulturerbes (2018) (Englisch)
- Wie Kultur und Kunst in der Migrations- und Flüchtlingskrise den interkulturellen Dialog fördern können (2017) (Englisch)
- Förderung des Zugangs zur Kultur über digitale Mittel: Richtlinien und Strategien für die Publikumsentwicklung (2017) (Englisch) und Förderung des Lesens in der digitalen Umgebung (2016) (Englisch)
Dialog mit dem Kultur- und Kreativsektor
In der neuen europäischen Agenda für Kultur verpflichtet sich die Kommission, den Dialog mit Organisationen aus dem Kultur- und Kreativsektor zu intensivieren. Nur durch eine solche Zusammenarbeit kann die Agenda erfolgreich umgesetzt werden.
Die Kommission bringt Interessen- und Entscheidungsträger zusammen, um zentrale Fragen zu politischen Prioritäten und Themen zu erörtern und dabei sektorspezifische Entwicklungen und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ziel ist es, die Kapazitäten des Kultursektors zur Vertretung seiner Interessen in der politischen Debatte auf europäischer Ebene zu stärken und die Organisationen zu mehr Zusammenarbeit anzuregen.
Das seit 2015 laufende Projekt „Voices of Culture“ ist Teil des strukturierten Dialogs. Es bietet einen Rahmen für Gespräche zwischen zivilgesellschaftlichen Interessenträgern in der EU und der Kommission. „Voices of Culture“ wird derzeit vom Goethe-Institut im Auftrag der Kommission betrieben.
Erfahren Sie mehr über die aktuell und die bereits im Rahmen des Dialogs behandelten Themen auf der „Voices of Culture“-Website.
- Publikumsentwicklung über digitale Kommunikationsmittel (2018) (Englisch)
- Internationale Kulturbeziehungen (2022) (Englisch)
- (Rück-)Gewinnung des Publikums im digitalen Raum in den Kulturbranchen (2022) (Englisch)
- Status und Arbeitsbedingungen für Künstlerinnen und Künstler sowie Kultur- und Kreativschaffende (2021) (Englisch)
- Kultur und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (2021) (Englisch)
- Ausgewogene Vertretung der Geschlechter im Kultur- und Kreativsektor (2020) (Englisch)
- Die Rolle der Kultur in nichtstädtischen Gebieten der Europäischen Union (2020) (Englisch)
- Soziale Inklusion: Partnerschaften mit anderen Sektoren (2018) (Englisch)
- Qualifikationen, Schulung sowie Wissenstransfer: traditionelle und neue Berufe im Bereich des kulturellen Erbes (2017) (Englisch)
- Interkultureller Dialog durch Kultur an öffentlichen Orten (2016) (Englisch)
- Die Rolle der Kultur bei der Förderung von Inklusion im Migrationskontext (2016) (Englisch)
- Erschließung des unternehmerischen und innovativen Potenzials des Kultur- und Kreativsektors (2016) (Englisch)
- Partizipative Steuerung des Kulturerbes (2015) (Englisch)
Weitere Themen finden Sie in früheren Ausgaben.
Cooperation with the EU countries
The Open Method of Coordination (OMC) is a practical and structured way to bring together representatives from EU countries to encourage the exchange of good practices regarding the design of policies and funding schemes. The method fosters a common understanding of issues and helps to build consensus on solutions and their implementation.
Voices of culture: dialogue with cultural and creative sectors
The European Commission maintains regular dialogue with European organisations from the cultural and creative sectors and industries, as part of its activities in the field of culture.
From 2015 until 2023 the Commission organised a structured dialogue, called Voices of culture, as part of the New European Agenda for Culture. It provided a framework for discussions between civil society stakeholders and the Commission. It was implemented by the Goethe-Institut on behalf of the Commission following a call for tender.